Pantheon in Rom: Geschichte, Highlights & Tipps
📍 Überblick
Das Pantheon in Rom, gelegen auf der Piazza della Rotonda im Herzen der Stadt, zählt zu den am besten erhaltenen Bauwerken der römischen Antike. Ursprünglich zwischen 25 und 27 v. Chr. von Marcus Agrippa erbaut, wurde es nach Zerstörungen unter Kaiser Hadrian zwischen 118 und 125 n. Chr. in seiner heutigen Form neu errichtet. Der Name „Pantheon“ leitet sich aus dem Griechischen ab. Es bedeutet „Tempel aller Götter“, was auf seine erste Funktion als Heiligtum für sämtliche Gottheiten hinweist.
Das architektonische Meisterwerk fasziniert insbesondere durch seine massive Kuppel mit einem Durchmesser von 43,3 Metern, die als größte nicht verstärkte Betonkuppel der Welt gilt. Das zentrale Opaion, eine Öffnung von 8,9 Metern Durchmesser, dient als einzige Lichtquelle und symbolisiert dabei die Verbindung zwischen Tempel und Himmel. Seit seiner Umwandlung in eine christliche Kirche im Jahr 609 n. Chr. ist die Götterstätte kontinuierlich in Nutzung und beherbergt die Gräber von Persönlichkeiten wie des Künstlers Raffael.
🕰 Fakten
- Bauzeit: Erste Version entstand 27–25 v. Chr. unter Marcus Vipsanius Agrippa; der heutige Bau wurde zwischen 118 und 125 n. Chr. unter Kaiser Hadrian errichtet.
- Funktion in der Antike: Tempel für alle Götter des antiken Roms, daher der Name „Pantheon“ aus dem Griechischen „pan“ (alle) und „theos“ (Gott).
- Architektonisches Highlight: Die Kuppel mit 43,3 m Durchmesser war bis ins 15. Jahrhundert die größte der Welt – bis heute die größte nicht verstärkte Betonkuppel.
- Heutige Nutzung: Seit 609 n. Chr. eine christliche Kirche – heute bekannt als „Santa Maria ad Martyres“.
- Besonderheit: Das zentrale Opaion in der Kuppel (8,9 m Durchmesser) ist die einzige Lichtquelle im Inneren.
🎯 Highlights
- Oculus: Das runde Oculus in der Kuppel bringt Tageslicht ins Innere und schafft eine grandiose Lichtstimmung.
- Pronaos: In der Vorhalle stehen 16 Säulen aus ägyptischem Granit, die den monumentalen Eingang bildet.
- Marmorboden: Originaler Boden mit geometrischen, farbigen Mustern aus der Antike – bis heute erhalten.
- Gräber: Ruhestätte von Raffael sowie der Könige Vittorio Emanuele II. und Umberto I.
- Akustik: Der Raum bietet eine einzigartige Klangwirkung, vor allem bei musikalischen Veranstaltungen oder Gottesdiensten.
🕒 Öffnungszeiten
- Öffnungszeiten: Täglich von 9:00 bis 19:00 Uhr geöffnet (letzter Einlass um 18:45 Uhr). An religiösen Feiertagen können die Zeiten variieren.
- Eintritt: Seit dem 3. Juli 2023 beträgt der Eintrittspreis 5 € für Erwachsene. EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren zahlen 3 €. Einwohner Roms haben freien Eintritt.
- Adresse: Piazza della Rotonda, 00186 Rom, Italien.
- Tipp: Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt für alle Besuchende kostenlos.
🧭 Anreise
- Zu Fuß: Das Pantheon liegt im Herzen der Altstadt und ist bequem erreichbar – etwa 5 Minuten von der Piazza Navona, 10 Minuten vom Trevi-Brunnen und 15 Minuten von der Spanischen Treppe.
- Metro: Die nächste Station ist Barberini (Linie A). Von dort erreicht man das Pantheon in etwa 15 Minuten zu Fuß oder mit Umstieg auf Buslinien Richtung Piazza Venezia.
- Bus: In der Nähe halten zahlreiche Linien, z. B. an Largo di Torre Argentina (Linien 30, 40, 62, 64, 81, 87, 492) – nur wenige Minuten entfernt.
- Besonderer Tipp: Wer mehr sehen will, kommt auch gut zu Fuß vom Kolosseum oder Forum Romanum – rund 25 Minuten Gehzeit, vorbei an der Piazza Venezia und antiker Kulisse.
🎟 Tickets & Führungen
- Online-Tickets: Um Wartezeiten zu vermeiden, empfiehlt es sich, Tickets im Voraus online zu buchen. Seit Juli 2023 ist der Eintritt zum Pantheon kostenpflichtig. Ein Schnelleinlass-Ticket ermöglicht einen zügigen Zugang und beinhaltet meist einen Audioguide.
- Kombitickets: Für ein umfassenderes Erlebnis gibt es Kombitickets, die den Eintritt zum Pantheon mit anderen Sehenswürdigkeiten in Rom darunter dem Kolosseum, den Vatikanischen Museen oder dem Forum Romanum verbinden. Diese Pakete bieten zudem bevorzugten Einlass.
- Geführte Touren: Es werden geführte Touren in verschiedenen Sprachen angeboten, auch in Deutsch und Englisch. Diese Führungen geben tiefere Einblicke in die Geschichte und Architektur des Pantheons. Sie dauern in der Regel zwischen 45 Minuten bis einer Stunde.
- Freier Eintritt: An jedem ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in viele staatliche Museen Italiens, einschließlich des Pantheons, kostenlos. An diesen Tagen kann es jedoch zu erhöhtem Besucheraufkommen kommen.
Tipp: Für einen reibungslosen Besuch empfiehlt es sich, Tickets frühzeitig online zu buchen zudem die weniger frequentierten Tageszeiten zu wählen.
💡 Tourila-Tipps für das Pantheon in Rom
Ob bei Regen, zur Messe oder spät am Abend – das Pantheon hat zu jeder Tageszeit seinen Reiz. Diese Tipps von Tourila helfen dir dabei, das Beste aus deinem Besuch herauszuholen und auch kleine, oft übersehene Details zu entdecken.
- Besuch bei Regen: Das Pantheon ist für seine offene Kuppel, das Oculus, bekannt. Bei Regen fällt das Wasser direkt in das Innere des Gebäudes, was ein besonderes Schauspiel zeigt. Der Boden ist leicht geneigt und mit Abflusslöchern versehen, sodass das Wasser effizient abgeleitet wird.
- Teilnahme an einer Messe: Der Tempelbau dient noch immer als aktive Kirche. Die Teilnahme an einer Messe, insbesondere sonntags um 10:30 Uhr, ermöglicht es dir, die tolle Akustik und Atmosphäre dieses historischen Ortes auf eine einzigartige Weise zu erleben.
- Abendliche Atmosphäre: Auch wenn das Wahrzeichen abends geschlossen ist, lohnt sich ein Besuch des Platzes davor. Die stimmungsvolle Beleuchtung und das lebhafte Treiben auf der Piazza della Rotonda offenbaren ein besonderes Flair.
- Nutzung von Rom-Pässen – Kombinierte Eintritte: Das Pantheon ist Teil verschiedener Rom-Pässe, wie dem Rome City Pass, der den Eintritt zu mehreren Sehenswürdigkeiten bündelt und oft bevorzugten Zugang ermöglicht.
- Wasserflasche mitbringen – Erfrischung unterwegs: In der Nähe des Pantheons befinden sich öffentliche Trinkbrunnen, sogenannte „Nasoni“. Du kannst dort deine Wasserflasche kostenlos auffüllen und dich während deines Rundgangs erfrischen.
🔍 Mehr zur Geschichte vom Pantheon
Was heute selbstverständlich zum Stadtbild gehört, begann als monumentales Projekt in der frühen Kaiserzeit. Zwischen 27 und 25 v. Chr. ließ Marcus Vipsanius Agrippa, ein enger Vertrauter von Augustus, einen Tempel errichten, der allen Göttern Roms gewidmet war. Dieser erste Bau wurde 80 n. Chr. durch ein Feuer zerstört.
Unter Kaiser Hadrian wurde das Pantheon dann zwischen 118 und 125 n. Chr. vollständig in seiner heutigen Form neu gebaut. Dabei entstand die Struktur mit der imposanten Kuppel und dem rechteckigen Portikus. Die Fassade trägt dennoch die Inschrift „M. AGRIPPA L. F. COS. TERTIVM FECIT“, die auf den anfänglichen Erbauer Agrippa hinweist.
Im Jahr 609 n. Chr. wurde das Pantheon von Papst Bonifatius IV. in eine christliche Kirche umgewandelt und erhielt den Namen Santa Maria ad Martyres. Diese Umwidmung trug wesentlich dazu bei, dass das Gebäude über die Jahrhunderte hinweg erhalten blieb.
Heute gilt der Tempelbau als eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike. Außerdem zieht er jährlich Millionen von Besuchern an, die die eindrucksvolle Architektur und interessante Geschichte bewundern.
🧱 Besonderheiten und Architektur des Pantheons
Als ein herausragendes Beispiel antiker Ingenieurskunst und Architektur kombiniert das Pantheon in Rom harmonisch verschiedene architektonische Elemente. Es beeindruckt durch die durchdachte Bauweise.
Portikus (Vorhalle)
Der Eingangsbereich besteht aus einem rechteckigen Portikus mit acht korinthischen Säulen aus ägyptischem Granit an der Vorderseite und zwei weiteren Reihen à 4 Säulen dahinter. Diese Säulen tragen einen dreieckigen Giebel und verleihen dem Bauwerk eine imposante Fassade.
Rotunde (Rundbau)
Hinter dem Portikus erstreckt sich die massive Rotunde mit einem Innendurchmesser und einer Höhe von jeweils etwa 43,3 Metern. Diese Maße erzeugen ein perfektes Kugelverhältnis im Innenraum. Sie schaffen zudem ein Gefühl von Harmonie sowie Ausgewogenheit.
Kuppel
Die Kuppel des Pantheons ist eine Meisterleistung der Baukunst und gilt bis heute als die größte jemals errichtete Kuppel aus unbewehrtem Beton. Ihr Durchmesser beträgt ebenfalls 43,3 Meter. Um das immense Gewicht zu reduzieren, verwendeten die Baumeister nach oben hin leichtere Materialien wie Bimsstein. Zudem nimmt die Dicke der Kuppelwand von 6,4 Metern an der Basis auf etwa 1,2 Meter am Opaion ab.
Opaion (Öffnung)
An der Spitze der Kuppel befindet sich das Opaion, eine kreisrunde Öffnung mit einem Durchmesser von 8,9 Metern. Diese dient als einzige Lichtquelle des Innenraums und lässt Tageslicht ins Innere. Sie steht sinnbildlich für die Verbindung zwischen Bauwerk und Himmel.
Materialien und Bauweise
Die Konstruktion des Pantheons erfolgte unter Verwendung von römischem Beton (Opus caementicium). Die Wände der Rotunde sind etwa 6,4 Meter dick und enthalten Entlastungsbögen, um den Druck der Kuppel abzuleiten. Die Außenfassade war einst aus Marmor verkleidet, was den monumentalen Charakter des Bauwerks unterstrich.
🍽 Top-Spots rund ums Pantheon
Rund um das Pantheon findest du nicht nur Geschichte, sondern auch einige der besten Adressen zum Genießen, Durchatmen oder einfach kurz Verschnaufen. Ob echter Espresso, hausgemachtes Gelato oder römische Klassiker – diese Orte lohnen sich für eine kleine Pause im Trubel der Stadt.
- Armando al Pantheon
Römisches Restaurant bekannt für Carbonara und Saltimbocca. Ideal für ein gutes Mittag- oder Abendessen in direkter Nähe zum Pantheon.
Auf Maps öffnen - Tazza d’Oro
Legendärer Kaffeetempel, berühmt für den halbgefrorenen „Granita di Caffè“. Die Kaffeebohnen werden selbst geröstet – ein Muss für Espresso-Fans.
Auf Maps öffnen - Sant’Eustachio Il Caffè
Seit 1938 Anlaufstelle für aromatischen Espresso aus einer geheimen Röstung. Liegt zwischen Pantheon und Piazza Navona in einer kleinen Seitengasse.
Auf Maps öffnen - Giolitti
Eine der ältesten Eisdielen Roms mit riesiger Auswahl an cremigem Gelato. Der Laden ist oft voll, aber das Warten lohnt sich.
Auf Maps öffnen - Barnum Cafè
Modernes, ruhiges Café in entspannter Atmosphäre. Serviert Frühstücks-Klassiker, frische Säfte und kleine Speisen für zwischendurch.
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🎬 Funfacts & Kurioses
- Geheimnisvolle Bestimmung: Obwohl der Name „Pantheon“ auf einen Tempel für alle Götter hindeutet, ist die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes nicht eindeutig geklärt. Einige Historiker vermuten, dass es möglicherweise nicht ausschließlich als Tempel diente.
- Sonnenkalender am 21. April: Jedes Jahr am 21. April, dem Gründungstag Roms, fällt zur Mittagszeit ein Sonnenstrahl durch das Oculus direkt auf die Eingangstür. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Architektur bewusst auf diesen Tag ausgerichtet wurde.
- Mittelalterliche Legende des Teufels: Einer mittelalterlichen Legende zufolge entstand das Oculus, die zentrale Öffnung in der Kuppel, als der Teufel bei der Weihe des Gebäudes floh und dabei ein Loch in die Decke riss.
- Der Teufelsgraben: Eine weitere Legende besagt, dass der kreisförmige Graben um das Pantheon entstand, als der Zauberer Pietro Barliario den Teufel austrickste. Wütend rannte der Teufel so oft um das Gebäude, dass er den Graben in den Boden trat.
- Bronze für Kanonen: Im 17. Jahrhundert ließ Papst Urban VIII. die bronzenen Dachplatten des Pantheons entfernen, um daraus Kanonen für die Engelsburg zu gießen. Dies führte zu dem Sprichwort: „Was die Barbaren nicht taten, das taten die Barberini“ (der Familienname des Papstes).
🧭 Fazit
Kaum ein Bauwerk Roms verbindet Geschichte, Technik und Alltag so klar wie das Pantheon. Als Tempel geplant, später zur Kirche geweiht, steht es seit fast 2000 Jahren im Zentrum der Stadt. Die Kuppel gilt bis heute als größte freitragende aus Beton, das Oculus sorgt für Licht und besondere Momente bei Regen. Innen ergibt sich ein exakter Kugelraum – kein Zufall, sondern technische Präzision. Auch der Sonnenstrahl, der jedes Jahr am Gründungstag Roms den Eingang trifft, gehört zu den vielen durchdachten Details. Kuriose Legenden wie der fliehende Teufel oder die Geschichte der abmontierten Bronzeplatten zeigen, wie viel Mythos sich um das Bauwerk rankt. Das Pantheon ist kein stilles Denkmal – es ist lebendiger Teil des römischen Stadtbilds, ein Ort, der mehr ist als nur ein Highlight während deiner Italien-Reise.
Passt zu dir, wenn du beim Eintreten Gänsehaut bekommst, Baukunst spüren willst und das Licht aus dem Himmel dein Highlight ist.