Gorropu Schlucht: Wanderung zum Canyon Sardiniens
Erlebt & entdeckt: Dieser Insider-Guide nimmt dich mit auf eine Wanderung zur Gorropu Schlucht auf Sardinien. Lass dich von eindrucksvollen Kalksteinwänden und den versteckten Wasserquellen überraschen. Erfahre, wann die beste Zeit für einen Besuch ist oder welche Highlights und Geheimtipps dich in einer der tiefsten Schluchten Europas erwarten.
Die geheimnisvolle Tiefe der Gorropu
Dich faszinieren steil aufragende Felsen, die den Himmel zu berühren scheinen? Dann gehört eine Wanderung in die geheimnisvolle Tiefe der Gorropu-Schlucht auf Sardinien unbedingt auf deine Bucket-List. Denn, die Schlucht, auch als „Grand Canyon Europas“ bezeichnet, zählt zu den spektakulärsten Naturwundern des Kontinents. Mit bis zu 500 Meter hohen Wänden präsentiert sie dir ein außergewöhnliches Panorama und ein unvergleichliches Gefühl von Abenteuer auf der zweitgrößten Insel im Mittelmeer.
Inhalt
- Die geheimnisvolle Tiefe der Gorropu
- Beste Reisezeit für Wanderungen zur Gorropu-Schlucht
- Warum ist die Su Goroppu so beeindruckend?
- Wo Himmel und Erde sich berühren
- Drei Wege in die Schlucht: Wähle deine Route
- Mit dem Jeep zur Gorropu-Schlucht: Bequeme Anfahrt
- Gorropu-Schlucht: Die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt
- Bilder: Wanderung zur Goroppu Schlucht
- Gola Gorropu: Tipps im Überblick
- Urlaub auf Sardinien: Tipps
- Gorropu-Schlucht: Häufige Fragen
- Großartige Wanderung: Gorropu-Schlucht
- Verwandte Themen
- Beliebte Reisezeile in Italien
Beste Reisezeit für Wanderungen zur Gorropu-Schlucht
Die beste Reisezeit für Wanderungen zur Gorropu-Schlucht auf Sardinien hängt in erster Linie von deinen Vorlieben ab. Doch um das eindrucksvolle Naturwunder zu entdecken, empfehlen sich die Monate April bis Juni sowie September bis Oktober.
- Frühling (April bis Juni):
Die Monate April bis Juni sind ideal für eine Wanderung zur Gorropu-Schlucht. Da die Temperaturen in dieser Zeit bei angenehmen 15 bis 26 Grad liegen. Die Natur zeigt sich im Frühling von ihrer schönsten Seite – alles blüht und ist saftig grün. Besonders im Mai findest du hier eine üppige Vegetation, die die Landschaft noch faszinierender macht. - Sommer (Juli und August):
Im Sommer kann es in Sardinien sehr heiß werden. Temperaturen über 30 Grad sind keine Seltenheit, oft erreichen sie sogar 35 Grad oder mehr, was Wanderungen insbesondere in der Mittagszeit anstrengend macht. Wenn du im Sommer gehen möchtest, starte am besten früh am Morgen, um die Hitze zu umgehen. Nehme ausreichend Wasser, eine Kopfbedeckung sowie Sonnencreme mit! - Herbst (September bis Oktober):
Auch der Herbst ist eine wunderbare Zeit für eine Gorropu-Tour. Denn in den Monaten September und Oktober sinken die Werte wieder auf angenehmere 18 bis 28 Grad. Zudem zeigt sich die Landschaft in warmen, herbstlichen Farben – ein schönes Naturspektakel. Im Herbst herrschen optimale Bedingungen für Wandertouren auf Sardinien, da die Tage noch lang und warm sind. - Winter (November bis März):
Im Winter ist die Gorropu-Schlucht weniger empfehlenswert zum wandern. Die Temperaturen sind zwar mild, aber es kann häufiger regnen, doch die Schlucht ist dadurch sehr feucht und rutschig. Nach starken Regenfällen kann sie sogar gesperrt sein, da sie teilweise überflutet wird. Wenn du trotzdem im Winter gehen möchtest, achte unbedingt auf die Wettervorhersage und bereite dich gut vor.
Klimatabelle Sardinien
°C, T, H | Jan | Feb | März | Apr | Mai | Jun | Jul | Aug | Sep | Okt | Nov | Dez |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Tagestemperatur | 12 | 14 | 18 | 20 | 23 | 27 | 31 | 31 | 29 | 24 | 19 | 15 |
Nachttemperatur | 7 | 7 | 9 | 11 | 14 | 18 | 20 | 20 | 19 | 15 | 12 | 9 |
Wassertemperatur | 13 | 14 | 14 | 15 | 18 | 21 | 23 | 24 | 22 | 21 | 18 | 15 |
Sonnenstunden | 5 | 5 | 6 | 8 | 9 | 10 | 11 | 10 | 9 | 7 | 6 | 5 |
Regentage | 9 | 7 | 6 | 5 | 4 | 2 | 1 | 1 | 4 | 5 | 7 | 8 |
Die Tabelle zeigt eine Klimaübersicht für Sardinien für die Küstenregionen, einschließlich Details zu Tages-, Nachts- und Wassertemperaturen, sowie die Anzahl der Sonnenstunden pro Tag und der Regentage pro Monat im Jahresdurchschnitt.
Wo liegt die Gorropu-Schlucht?
Die Gorropu-Schlucht, auch Gola di Gorropu genannt, befindet sich im zentral-östlichen Teil Sardiniens in Italien. Sie liegt im Supramonte-Gebirge, zwischen den Gemeinden Orgosolo und Urzulei, in der Provinz Nuoro. Die Schlucht erstreckt sich entlang des Flusses Riu Flumineddu und ist bekannt für ihre beeindruckenden, bis zu 500 Meter hohen Kalksteinwände.
Wie komme ich am besten zur Gola di Gorropu?
Um zur Gola di Gorropu zu gelangen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Von Dorgali aus:
Fahre die Staatsstraße SS125 Richtung Baunei. Nach etwa 15 Kilometern erreichst du den Passo di Genna Silana auf rund 1.017 Metern Höhe. Hier gibt es einen kostenpflichtigen Parkplatz. Von dort führt ein etwa 1,5-stündiger Abstieg zur Schlucht. Beachte, dass der Rückweg bergauf geht und etwas anstrengender sein kann. - Über das Oddoene-Tal:
Alternativ kannst du von Dorgali ins Oddoene-Tal fahren, bis du die S’Abba Arva-Brücke erreichst. Von hier aus wanderst du etwa zwei Stunden entlang des Flusses Flumineddu, begleitet vom Anblick des Monte Oddeu, bis zur Schlucht. - Mit dem Jeep vom Campo Base Gorropu:
Vom Basislager zwischen Dorgali und Urzulei aus werden geführte Touren angeboten. Lass dich bequem mit dem Jeep bis zur Schlucht bringen, falls du den Fußweg vermeiden möchtest.
Tipp: Unabhängig von der Route solltest du festes Schuhwerk tragen. Außerdem ist es ratsam, vorher die Wetterbedingungen zu checken, da die Schlucht bei schlechtem Wetter manchmal gesperrt ist.
Karte: Gorropu-Schlucht
Über die Gorropu-Schlucht
Das sind die wichtigsten Daten und Fakten zur Gorropu-Schlucht im Überblick:
- Höhe der Felswände: Bis zu 500 Meter.
- Breite der Schlucht: Variiert zwischen 4 und mehreren Dutzend Metern.
- Länge der Schlucht: Etwa 1,5 Kilometer.
- Entstehung: Geformt durch die Erosion des Flusses Riu Flumineddu.
- Lage: Im Supramonte-Gebirge, zwischen den Gemeinden Orgosolo und Urzulei in der Provinz Nuoro.
- Zugang: Über Wanderwege vom Passo di Genna Silana oder durch das Oddoene-Tal.
- Flora und Fauna: Heimat seltener Pflanzenarten und Lebensraum für Steinadler oder Mufflons.
- Besonderheit: Gehört zu den tiefsten Schluchten in Europa.
- Eintritt: Zugang zur Schlucht kostet in der Regel 5 Euro.
- Beste Reisezeit: Frühling (April bis Juni) oder Herbst (September bis Oktober) aufgrund milder Temperaturen dazu stabiler Wetterbedingungen.
Warum ist die Su Goroppu so beeindruckend?
Allein der Blick auf die strahlend weiße Schlucht ist atemberaubend, ein Wunderwerk der Natur. Haushohe Felsbrocken, in Millionen von Jahren kreisrund glattgeschliffen, liegen wie ausgeschüttete riesige Kieselsteine zwischen Oleanderbüschen und Wacholderbäumen. Einen reißenden Fluss gibt es hier nicht, aber die Kalksteinfelsen erinnern an fließendes, weißes Wasser.
Der Flumineddu, ein ansonsten unscheinbarer Bach, hat diesen eindrucksvollen Canyon in den Fels gegraben und führt die meiste Zeit des Jahres nur unterirdisch Wasser. Es versickert im Kalkgestein am südlichen Beginn der Schlucht und kommt erst am nördlichen Ende wieder heraus. Dort gibt es schöne Gumpen, die zum Verweilen einladen. Macht hier ein Picknick am Ende eurer Wanderung und tunkt eure Füße ins erfrischende Nass.
Das Wasser ist frisches Quellwasser. An einem Schlauch können sogar die Wasserflaschen für den Rückweg aufgefüllt werden, weil es Trinkwasserqualität aufweist.
Gut zu wissen: Gorropu-Schlucht
- Höhe der Felswände: Bis zu 500 Meter – eine der tiefsten Schluchten Europas.
- Entstehung: Geformt über Millionen Jahre durch den Fluss Riu Flumineddu.
- Flumineddu-Bach: Fließt größtenteils unterirdisch, tritt erst am nördlichen Schluchtausgang wieder zutage.
- Flora: Üppige Oleanderbüsche, Wacholder und endemische Pflanzen.
- Picknick-Spots: Am Schluchtausgang warten klare Wasserpools zum Erfrischen und Füße eintauchen.
- Trinkwasser: Frisches Quellwasser kann direkt vor Ort in Flaschen abgefüllt werden.
Wo Himmel und Erde sich berühren
Die Schluchtwände aus Kalk sind an der höchsten Stelle gewaltige 500 Meter hoch – man fühlt sich plötzlich winzig und muss den Kopf ganz weit in den Nacken legen, um das Ende ausmachen zu können. Ein Blick hinauf ist beeindruckend dazu unfassbar schön. Vielleicht habt ihr sogar Glück und seht einen Steinadler seine Runde ziehen. Er nistet auf Felsvorsprüngen oder in kleinen Höhlen, die durch das Wasser einst geschaffen wurden.
Diesen wunderbaren Flecken Erde live und in Farbe zu erleben, muss man sich verdienen. Anders ausgedrückt: Ihr müsst die Gorropu-Schlucht erwandern. Der erste Wegabschnitt ist mit grünen Markierungen auf den Steinen gekennzeichnet und leicht zu begehen. Nach circa einer Stunde endet jedoch der „Mittelschwere Wanderweg mit leichten Kletterpassagen“, dann heißt es im gelben oder roten Teil am Seil steigen als auch über Felsen klettern.
Wohnt am Ende der Schlucht wirklich der Teufel?
Unerfahrene Wanderer sollten spätestens im roten Bereich nur noch mit einem Guide weitergehen. Das ist bestimmt auch aus einem anderen Grund besser, denn: Abergläubische Sarden flüstern hinter hervorgehaltener Hand, dass am Ende der Schlucht der Teufel persönlich lebe und auf Sterbliche warte, die ihre Seele gegen Reichtum, Glück, Ehre oder die Liebe einer Frau ihm verkaufen würden.
Die Sorge, dass die Gorropu-Schlucht im grünen Bereich weniger spektakulär sein könnte, ist unberechtigt. Du wirst den gut erschlossenen Teil lieben und musst manchmal auch ein bisschen kraxeln. Klettererfahrung, Seile und Gurte sind allerdings nicht erforderlich. Einige Felsen sind mit der Zeit so glattgeschliffen worden, dass selbst gute Wanderschuhe keinen Grip finden. An diesen Steinen helfen aber Seile beim Hinauflaufen.
Felsnischen in der Gorropu Schlucht
- Geologische Vielfalt: Nischen und Spalten entstanden durch jahrtausendelange Erosion. Sie zeigen interessante Gesteinsformationen.
- Flora: Seltene Pflanzenarten gedeihen in diesen geschützten Mikroklimata.
- Fauna: Insekten oder Reptilien nutzen die Nischen als Lebensraum.
- Archäologische Spuren: Hinweise auf prähistorische Nutzung wie Felszeichnungen dazu Werkzeuge.
- Kletterrouten: Natürliche Griffe oder Tritte bieten verschiedene Schwierigkeitsgrade.
Drei Wege in die Schlucht: Wähle deine Route
Es gibt drei Wege, die euch zum Eingang der Schlucht bringen. Ihr könnt von der Passhöhe am Silana starten und in knapp zwei Stunden auf einem gekennzeichneten Wanderweg stetig bergab laufen. Vergesst jedoch nicht: Die rund 800 Höhenmeter müsst ihr auf dem Rückweg stetig bergauflaufen. Der Pfad ist steinig zudem teilweise recht steil. Ein bisschen Kondition ist erforderlich.
Die zweite Möglichkeit ist, im Oddoene Tal zu starten. Von dort aus gibt es einen leicht ansteigenden Wanderweg oberhalb des Flusses Flumeneddu. Es geht durch Korkeichenwälder und über Geröllfelder in Richtung einer massiven Bergwand. Hochoben sind sardische Hirtenhütten mit Korkrindendächern zu erkennen. Zu guter Letzt ein kurzer, steiler Anstieg und ihr steht auf der Talsohle, wo sich der Eingang der Schlucht befindet.
Mit dem Jeep zur Gorropu-Schlucht: Bequeme Anfahrt
Die Wanderung zur Schlucht ist nicht so spektakulär wie die Gorropu selbst, aber ohne Frage sehenswert. Wer diese Hinwanderung abkürzen will, kann einen Teil der Strecke im Jeep zurücklegen.
Ab dem Campo Base Gorropu fahren in der Regel stündlich Jeeps in Richtung Canyon. Stellt euch auf eine abenteuerliche Fahrt ein, Durchschütteln inklusive. Wie die Wanderung, ist auch die Fahrt im Jeep ein Erlebnis, nur auf andere Art und Weise.
Ein Jeep bringt euch zum Flumeneddu. Ihr steigt aus und das Abenteuer kann gleich beginnen. Ihr quert auf Steinen den Fluss und wandert noch ca. 45 Minuten durch eine großartige Bergwelt. Am Flumeneddu holt euch ein Guide am späten Nachmittag zu der von euch vereinbarten Uhrzeit wieder ab.
Die Fahrt im Jeep lässt sich auch mit dem Abstieg von der Silana-Höhe kombinieren. Wenn ihr freundlich fragt, bringen euch die Guides des Base Camps auch zurück zum Parkplatz auf der Passhöhe.
Am Schlucht-Eingang zahlt ihr 5 Euro. Zugegeben: Eintritt zur Begehung freier Natur zu zahlen, ist gewöhnungsbedürftig, aber die 5 Euro lohnen sich.
Wichtige Informationen: Gola Gorropu
- Startpunkte: Passo Ghenna Silana (Rund 5 Kilometer bis zum Eingang, etwa 800 Höhenmeter) oder Campo Base Gorropu (Ca. 6 Kilometer bis zum Eingang, ca. 500 Höhenmeter)
- Endpunkt: Eingang zur Gorropu-Schlucht auf etwa 800 Metern Höhe.
- Strecke und Dauer: Insgesamt ca. 6 Stunden für Hin- und Rückweg. Der erste Abschnitt beträgt etwa 4 Kilometer bei einer Dauer von ca. 1,5 Stunden mit rund 200 Metern Abstieg.
- Schwierigkeitsgrad: Leicht bis mittelschwer (grüne Markierung), danach gelbe oder rote Markierungen samt leichten Kletterpassagen.
- Eintritt: 5 Euro pro Person.
- Wegbeschaffenheit: Der Pfad ist überwiegend steinig, teilweise im Schatten und an heißen Sommertagen gut machbar.
- Ausrüstung: Ausreichend Trinkwasser, Sonnenschutz plus festes Schuhwerk mit gutem Profil.
- Picknick-Spots: Am nördlichen Ende des Canyons laden Gumpen mit klarem Quellwasser zum Verweilen ein.
- Jeep-Transfer: ab Campo Base Gorropu (einfach oder hin- und zurück), am besten vorher telefonisch nach den Zeiten fragen.
Gorropu-Schlucht: Die faszinierende Tier- und Pflanzenwelt
In der Gorropu-Schlucht auf Sardinien triffst du während einer Wanderung auf eine erstaunliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Hoch oben kreisen Steinadler, und in den felsigen Bereichen kannst du Mufflons entdecken, Das sind wilde Schafe, die durch ihre geschwungenen Hörner sofort auffallen. Mit etwas Glück begegnest du vielleicht sogar einem scheuen Baummarder oder dem seltenen Sardischen Bachmolch, der in den klaren Gewässern lebt. Auch die sardische Forelle fühlt sich in den Flüssen des Tals zuhause. Doch auch Greifvögel wie beispielsweise der Wanderfalke gehören zur Tierwelt.
Die Pflanzenwelt zeigt sich genauso abwechslungsreich: Die Gorropu-Akelei blüht an den steilen Hängen, indes weiter unten jahrhundertealte Eiben wachsen. Außerdem gehören zum Bild des Canyons von Sardinien immergrüne Steineichen oder Ginster, die durch ihre leuchtend gelben Blüten die Landschaft färben.
Tierwelt in der Gorropu Schlucht
Die Gorropu-Schlucht auf Sardinien ist Heimat einer beeindruckenden Tierwelt und hält für Naturfreunde zahlreiche spannende Entdeckungen bereit.
Steinadler
Steinadler (Aquila chrysaetos): Die Greifvögel nisten in den hohen Felswänden der Gorropu Schlucht auf Sardinien. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 2,3 Metern sind sie eindrucksvolle Jäger. Sie erbeuten hauptsächlich Säugetiere wie Hasen oder junge Mufflons. Das Schöne: Ihre Anwesenheit deutet auf ein intaktes Ökosystem hin.
Mufflons
Mufflons (Ovis aries musimon): Mit ein wenig Glück entdeckst du die in der Region heimischen wilden Schafe. Ursprünglich auf Korsika aber auch auf Sardinien beheimatet, wurden sie in vielen Teilen Europas eingeführt. Die Mufflons bevorzugen felsige oder bewaldete Gebiete und sind für ihre majestätisch geschwungenen Hörner bekannt.
Marder
Europäischer Marder (Martes martes): Auch die scheuen Tiere sind Teil der regionalen Fauna. Der Baummarder lebt in dichten Wäldern und ist hauptsächlich nachtaktiv. Er ernährt sich von kleinen Säugetieren, Vögeln sowie Früchten. Aufgrund seiner scheuen Natur wird er allerdings selten gesichtet.
Bachmolch
Sardischer Bachmolch (Euproctus platycephalus): Ein seltener Endemit. Er lebt am Schluchteingang, in den kristallklaren Gewässern. Dieser Molch ist ausschließlich auf Sardinien zu finden und bevorzugt kühle, saubere Gewässer. Er gilt als gefährdet, hauptsächlich aufgrund von Lebensraumverlust und Verschmutzung.
Forelle
Sardische Forelle (Salmo trutta macrostigma): Diese seltene Fischart findet man in den Flüssen der Region. Sie ist eine Unterart der Bachforelle. Sie zeichnet sich durch dunkle Flecken sowie rote Punkte aus. Sie bewohnt klare, sauerstoffreiche Flüsse oder Bäche. Leider durch Umweltveränderungen und eingeführten Arten bedroht.
Weitere Vogelarten
Wanderfalke (Falco peregrinus): Schneller Greifvogel, nistet an Felswänden der Schlucht.
Alpenkrähe (Pyrrhocorax graculus): Mit rotem Schnabel und Beinen oft in Schwärmen unterwegs.
Blaumerle (Monticola solitarius): Blaugefiederter Vogel, in der Schlucht auch zu beobachten.
Mauerläufer (Tichodroma muraria): Seltener Vogel mit roten Flügeln, bevorzugt steile Felswände.
Pflanzenarten in der Gorropu Schlucht
Die Gorropu-Schlucht auf Sardinien beherbergt eine einzigartige Flora, darunter mehrere bemerkenswerte Pflanzenarten:
Aquilegia nuragica
Die endemische und vom Aussterben bedrohte Pflanze, auch unter Gorropu-Akelei bekannt, wächst ausschließlich in der Schlucht. Sie ist auf feuchten, senkrechten Kalksteinwänden in Höhenlagen von 620 bis 680 Metern zu finden. Die Art ist auf eine einzige Population beschränkt, die eine Fläche von etwa 1.000 m² bedeckt.
Tausendjährige Eiben
Eiben (Taxus baccata): Im unteren Teil der Gola di Gorropu Schlucht stehen eindrucksvolle Exemplare dieser Baumart. Deren Alter wird auf etwa 1.000 Jahre geschätzt. Die Europäische Eibe ist die älteste einheimische Baumart Europas und kann sogar mehr als 1.000 Jahre alt werden.
Phillyrea latifolia
Ebenfalls im unteren Bereich anzutreffen. Die Breitblättrige Steinlinde ist ein ganzjährig grüner Strauch oder kleiner Baum, der Höhen zwischen 10 m erreichen kann. Im Frühjahr erscheinen kleine, duftende, grünlich-weiße Blüten. Die Früchte sind kugelige, blauschwarze Steinfrüchte (⌀ von etwa 6 Millimetern).
Steineichen
Die Steineiche (Quercus ilex) ist ein immergrüner Baum, der Höhen bis zu 20 m erreicht. Typisch für sie ist eine breite, gewölbte Krone, eine graubraune Borke und ledriger Blätter. Im Frühling trägt die Steineiche gelbliche Kätzchen als Blütenstände. Daraus wachsen länglich-eiförmige Eicheln, die etwa 1–2 cm groß sind.
Ginster
Ginster (Genista spp.) sind Sträucher der mediterranen Macchia. Auffallend durch ihre gelb leuchtenden Blüten, die die Landschaft prägen. Sie gedeihen an sonnigen und warmen Standorten mit sandigen, gut durchlässigen Böden. Ihre Blüten geben Pollen für Bienen oder Hummeln, während die Pflanze selbst giftig ist.
Weitere Planzen
- Wacholder (Juniperus spp.): Immergrüne Sträucher oder kleine Bäume gedeihen auf den felsigen Hängen der Schlucht.
- Oleander (Nerium oleander): Auffällige rosa bis weiße Blüten. Entlang der feuchteren Bereiche der Schlucht zu finden.
- Mastixstrauch (Pistacia lentiscus): Ein immergrüner Strauch, der in der mediterranen Macchia verbreitet ist und für die Harzgewinnung genutzt wird.
Bilder: Wanderung zur Goroppu Schlucht
Einige Eindrücke von einer Wanderung zur Gorropu Schlucht in unserer Bildergalerie.
Gola Gorropu: Tipps im Überblick
Wir haben alle wertvollen Tipps im Überblick für dich zusammengefasst. So bist du bestens vorbereitet für eine Gorropu Wanderung:
- Alternative Zugangsroute: Anstatt den typischen Weg vom Passo di Genna Silana zu wählen, kannst du vom Oddoene-Tal aus eine ruhigere Wanderung starten. Der Einstieg befindet sich nahe der S’Abba Arva-Brücke.
- Frühzeitiger Start: Beginne die Wanderung im Sommer früh am Morgen, um der Mittagshitze zu entgehen. Außerdem kannst du so die Schlucht in den ruhigeren Stunden erforschen. Denk an Sonnencreme und Kopfbedeckung.
- Jeep-Transfer nutzen: Für den Rückweg bietet sich ein Jeep-Transfer an. Am Eingang der Schlucht kannst du einen Transfer buchen, der dich bequem zurück zum Ausgangspunkt bringt. So vermeidest du den steilen Aufstieg.
- Wasserquellen unterwegs: Entlang des Weges gibt es Quellen, an denen du deine Wasserflasche auffüllen kannst. Beispielsweise am Ausgang der Schlucht. Dennoch solltest du ausreichend Wasser mitnehmen.
- Besuch außerhalb der Hauptsaison: Die Monate April bis Juni sowie September bis Oktober sind ideal für einen Besuch. In dieser Zeit sind die Temperaturen milder, und die Schlucht ist weniger überlaufen.
- Respektiere die Natur: Die Gorropu-Schlucht beherbergt seltene Pflanzen- und Tierarten. Bleibe auf den markierten Wegen, vermeide Lärm und hinterlasse keinen Müll, um das empfindliche Ökosystem zu schützen.
Gorropu-Schlucht: Häufige Fragen
Hier sind einige häufig gestellte Fragen zur Wanderung in die Gorropu-Schlucht:
Die Dauer der Wanderung hängt vom gewählten Startpunkt ab:
- Vom Passo di Genna Silana: Der Abstieg zur Schlucht dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Der Rückweg ist aufgrund des Anstiegs anspruchsvoller und kann länger dauern.
- Vom Oddoene-Tal: Diese Route ist länger und weniger steil, dauert jedoch insgesamt etwa 4 bis 5 Stunden hin und zurück.
Trage festes Schuhwerk mit guter Profilsohle, da der Weg steinig und teilweise rutschig sein kann. Nimm ausreichend Wasser und Proviant mit, weil es entlang des Weges keine Läden oder Imbisse gibt. Auch ein leichter Rucksack für Verpflegung sowie eine Karte oder GPS sind hilfreich. Sonnenschutz plus Kopfbedeckung nicht vergessen!
Ja, am Eingang der Schlucht wird ein Jeep-Transfer angeboten, der dich zurück zum Ausgangspunkt bringt. Wenn du also den steilen Aufstieg vermeiden möchtest, buche dir am besten im Vorfeld einen Transfer.
In den Monaten April bis Juni sowie September bis Oktober herrschen angenehme Temperaturen als auch stabile Wetterbedingungen für eine Wanderung zur Gorropu-Schlucht. Im Hochsommer kann es für eine ausgiebige Trekking-Tour zu heiß sein, ist in den Morgenstunden dennoch gut machbar.
Die Wanderung ist für Kinder und ungeübte Wanderer gut geeignet, wenn sie über eine gewisse Grundkondition verfügen. Der Weg ist teilweise steinig und aufgrund des Anstiegs anspruchsvoll. Für ungeübte Wanderer könnte der Jeep-Transfer eine gute Option für den Rückweg vom Passo di Genna Silana sein.
Großartige Wanderung: Gorropu-Schlucht
Egal, ob du den steilen Einstieg von der Passhöhe wählst oder den moderaten Weg mit Jeep-Unterstützung: Die Gorropu-Schlucht ist ein absolutes Highlight für jeden Sardinien-Urlaub und bietet aktiven Menschen eine großartige Wanderung. Die Tour ist auch für Wanderer mit durchschnittlicher Kondition gut machbar. Daneben lieben Kinder es, wenn sie in der Schlucht über die Felsbrocken klettern. Am Ende führen alle Wege durch eine abwechslungsreiche Bergwelt voller Tier- und Pflanzenarten hinab in die beeindruckende Tiefe der Schlucht. Neben Sardinien sind auch Sizilien und der Gardasee ideale Ziele für einen Aktivurlaub in Italien – voller Natur und Abenteuer.
Warum also nicht gleich die nächste Wandertour planen dazu neue Naturwunder entdecken?
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